Im Tiefenrausch – Film unter Wasser
Deutsches Filmmuseum Frankfurt
,Oh, ooooohhh – die werden doch nicht…? Nein, haben sie nicht. Aber im ersten Moment, wenn die Tür aufgeht zur Schau ,Im Tiefenrausch‘ im Filmmuseum in Frankfurt, deutet eigentlich alles darauf hin, dass der Besucher, die Besucherin direkt hineinfällt ins Meer. Das ist doch eine Wasseroberfläche! Es ist nur der spiegelblanke tiefdunkle Boden. Ein fantastischer Effekt. Einer von mehreren, zum Sehen und zum Hören, vor allem zum Sehen. Draußen vor dem Ausstellungssaal sind Bildschirme wie Aquarien angeordnet, sie führen schon mal ein in die Genres und Klischees des Tiefseefilms […] Drinnen aber ist der Mensch, wenn er den ersten Schritt gewagt hat, praktisch die ganze Zeit unter Wasser. Drinnen heißt es eintauchen in die Welt der Seeungeheuer und der unerschrockenen Tiefseekapitäne, in beglückende und beklemmende Begegnungen, mit raffgierigen Riesenkalmaren beispielsweise […] Und es gibt das Rondell in der Mitte mit Filmszenen im Großformat, von außen und innen zu erleben. Es zieht alle, die stöbernd vorbeischwimmen, wie ein Strudel an. Weil vier Projektionen gleichzeitig laufen, weiß man gar nicht, wo man zuerst mit dem Blick hinpaddeln soll, aber auf Dauer stellt sich ein rauschhaftes Erlebnis ein. Kampf unter Wasser, Taucher, geheimnisvolle Wracks, Fische, U-Boote, Haie, Meerjungfrauen, Delfine, die Schönheit der Tiefsee, auch in Form von Zeichentrickfilmen – und überall das scheinbar endlose Blau. […]‘.
Thomas Stillbauer, Unterwasser-Filme: Und überall das endlose Blau auf fr.de 28.6.2022
Die Aufgabe der Gestaltung von ,Im Tiefenrausch‘ ist aufzulösen, den Ausstellungsraum unendlich werden zu lassen, zum immersiven Unterwasser-Erlebnisraum zu machen. Dies gelingt durch wenige Mittel: Schwarze Wände, zurückhaltende Beleuchtung, atmosphärische Wasserprojektionen und einen schwarzen Hochglanzbodenbelag, in dem sich die Bewegtbilder der 270-Grad-Rundprojektion und der 40 Bildschirme spiegeln.
blaugrau: Szenografie, Ausstellungsgestaltung, Planung und Produktionsbegleitung, Auftraggeber: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V., Kuration: Michael Kinzer, Grafik: Hausgrafik, Fotografien: Thomas Lemnitzer . 2022
